Sonntag, 13. Januar 2008

Am Ende kommen die Touristen

Eine sehr unternehmungslastige Woche mit meinem Gast aus Augsburg geht zu Ende.
Nachdem ich Donnerstag und Freitag Urlaub genommen, habe ich sehr viel von Berlin gesehen. Der naheliegendste Unternehmungspunkt war mein kleines Kino einige Hausnummern weiter runter. Dieses Kino hat Atmosphäre! Es hat nicht mehr als 6 Sitze nebeneinander und schätzungsweise 20 Reihen hintereinander. In diesem Falle ist es also besser weiter vorne zu sitzen. Ein weiterer atmosphärischer Fakt ist, dass man alle 5 Minuten die UBahn rumpeln hört, die gleich neben dem Kino fährt. Ich finde das toll! Ich war in München ganz oft in Programmkinos und nun eins quasi vor der Haustür zu haben könnte nicht besser sein.

Der Film, den wir gesehen haben heißt "Am Ende kommen die Touristen". Dieser handelt von einem Berliner jungen Mann, der seinen Zivildienst in einer Begnungsstätte in Ausschwitz ableistet. Eigentlich wollte er nach Amsterdam, aber als das nicht klappte wurde ihm der Platz in Ausschwitz zugewiesen. Dementsprechend unbedacht ging er an seine Tätigkeit heran. Anfangs offensichtlich mit dem Gedanken, dass die jungen deutschen Menschen nichts mehr mit der Vergangenheit zu tun haben. Spätestens wenn man sich in Ausschwitz um einen Zeitzeugen kümmern soll, sich in eine junge Frau aus Ausschwitz verliebt und mitbekommt wie sich scheinheilige Deutsche um vergangenheitsbewältigende Projekte kümmern, sich aber mehr für den wirtschaftlichen und pressewirksammen Aspekt einsetzt. Da kann einem als Kinobesucher schon schlecht werden. Der Film ist sehr gut gemacht als man nachempfinden kann wie der Berliner Zivi mit jedem Tag in Ausschwitz in den Bann gezogen wird und die Gedanken a la "Da können wir doch nichts mehr dafür" nach und nach ablegt.
Sehr schön im Film war auch zu sehen, dass sich die Polen über die Deutschen lustig gemacht haben. Genau solche Art von Filmen möchte ich sehen!

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